Bereits seit über 2000 Jahren werden ätherische Öle von Heilkundigen für wohltuende Wirkungen und therapeutische Maßnahmen eingesetzt.
Heute verbindet die Aromatherapie traditionelles Naturheilwissen mit dem Anspruch eines ganzheitlichen Körperbewusstseins, denn Aromastoffe sprechen direkt den Körper, den Geist und die Seele des Menschen an.
Ganz ehrlich? Ich konnte lange Zeit mit der Aromatherapie nichts anfangen. Ich habe sie sogar innerlich ein bisschen belächelt und gedacht: naja, was sollen denn "Düfte" schon ausrichten können?
Bis ich dann begonnen habe, mich ausführlich mit der Thematik zu beschäftigen und zu sehen, dass das Belächeln hier gänzlich fehl am Platz ist! Und als ich dann bei mir selbst und im Kreis von Familie und Freunden die ersten positiven Auswirkungen der Aromatherapie aus nächster Nähe erleben durfte, war die Entscheidung schnell getroffen, mich als Aromatherapeutin ausbilden zu lassen.
Die Aromatherapie ist Teil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und gehört zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Sie umfasst den bewussten und gekonnten Einsatz von ätherischen Ölen zum Zweck der Gesunderhaltung und/oder der Heilung des Körpers.
Die Anwendungen von natürlichen ätherischen Ölen in hoher Qualität ermöglichen beispielsweise konzentriertes Lernen und Arbeiten, Entspannung bei Stress, sie unterstützen uns bei der Linderung von körperlichen Beschwerden oder ganz allgemein bei der Steigerung des Wohlbefindens. Ätherische Öle können in der Naturheilpraxis sehr vielfältig und individuell eingesetzt werden und es gibt mittlerweile eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit der Öle auf verschiedenen Gebieten bestens belegen.
Aber nicht nur in der Naturheilkunde sondern auch in vielen Kliniken und dort sogar auf Intensivstationen werden ätherische Öle zum Wohle der Patienten seit vielen Jahren eingesetzt.
Riechen / Inhalation:
Auf der Riechschleimhaut sitzen ca. 25 Millionen Riechzellen. Der erste Hirnnerv (Nervus olfaktorius) leitet die elektrischen Impulse der Nervenzellen in der Riechschleimhaut in den sog. "olfaktorischen Cortex" und von dort gelangen die Geruchsinformationen direkt in das "limbische System" unseres Gehirns und in weitere Hirnregionen (Amygdala, Hippocampus, Hypothalamus).
In diesen Regionen werden Erinnerungen und Gefühle ausgelöst, vegetative Reaktionen gesteuert und Hormone und Botenstoffe (Neurotransmitter) ausgeschüttet, die Einfluss auf unsere Stimmung haben.
So werden je nach Duft beispielsweise Endorphine, Serotonin oder Dopamine freigesetzt.
Die Inhalation ätherischer Öle kann beispielsweise über einen Diffuser, eine Duftlampe (max. 50°C !), einen Inhalationsstift oder ganz einfach über das Riechen an dem geöffneten Ölfläschchen erfolgen. Bei Erkrankungen der Atemwege kennen wir wahrscheinlich alle das gute alte Inhalieren über einer Schüssel mit heißem Wasser, aber auch ein kleiner Tropfen Öl auf einem Taschentuch kann z. B. bei Nervosität und Unruhe schon sehr gut helfen.
Perkutane Anwendung (= durch die Haut):
Neben dem Riechen und Inhalieren besteht eine weitere wirksame Anwendungsmöglichkeit für ätherische Öle im Auftragen auf die Haut, beispielsweise auf schmerzende Körperstellen oder großflächiger im Rahmen einer Aroma-Massage.
Wenn ein ätherisches Öl auf die Haut aufgetragen wird, dringen dessen Wirkstoffe aufgrund ihres geringen Molekulargewichts durch Diffusion von der oberen Hautschicht in tiefere Hautschichten vor und gelangen so über die kleinen Blutgefäße in unseren Blutkreislauf.
Bereits nach wenigen Minuten können die Moleküle von beispielsweise Pfefferminz oder Koriander im Blut nachgewiesen werden. Viele Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen sind bei dieser Form der Behandlung innerhalb von 20 Minuten im Blut und in der ausgeatmeten Luft nachweisbar.
Innerliche Anwendung:
Die meisten hochwertigen ätherischen Öle können in der richtigen Dosierung bei genauer Indikationsstellung auch innerlich angewandt werden. Dies bedarf jedoch äußerster Vorsicht und der Beratung durch eine ausgebildete Aromatherapeutin, daher möchte ich hierauf an dieser Stelle nicht näher eingehen - diese Anwendungsform kann nur nach ausführlicher Anamnese durchgeführt werden.
Alles hier Gesagte bezieht sich selbstverständlich auf 100 % naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität und nicht auf einfache, preiswerte Produkte vom Discounter oder aus dem Drogeriemarkt. Denn nicht immer handelt es sich dabei um naturreine ätherische Öle, sondern oft um synthetische Duftstoffe, die auf keinen Fall auf der Haut angewendet werden sollten und die, auch wenn sie vielleicht ganz gut riechen, keinen therapeutischen Wert besitzen.
Aromatherapie ist also belegte Wirksamkeit der Natur und kein "esoterischer Zauber". Wenn man weiß, dass beispielsweise in 10ml (das ist ein knapper Esslöffel!) fertigem Öl
- 70 kg Melissenblätter oder
- 50 kg Rosenblätter oder
- 10 kg Orangenblütenblätter (Neroli)
enthalten sind, wundert es nicht, wie die ätherischen Öle zu solch einer "Pflanzenpower" und damit zu solch einer enormen Wirksamkeit gelangen können.
Die Aromaöle wirken auf allen drei Ebenen, Körper, Geist und Seele, und so ergibt sich für mich hier eine wunderbare Möglichkeit, sie mit meinen anderen Therapien effektiv zu kombinieren und somit ganzheitlich zu behandeln.
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